Mit seinen Rollen als Michael Knight und Rettungsschwimmer Mitch Buchannon in den TV-Serien „Knight Rider“ und „Baywatch“ erlangte David Hasselhoff Weltruhm. Seine Performance von „Looking For Freedom“ beim Mauerfall ist immer noch legendär. In diesem Frühjahr feiert der Song bereits 30-jähriges Jubiläum. Für „The Hoff“ Grund genug, um nach etlichen Jahren mit seiner „30 Years Looking For Freedom“-Tournee wieder durch Deutschland zu ziehen. Am vergangenen Samstag gab er sich im Rahmen eines Zusatzkonzertes in Bremen die Ehre.

Bewaffnet mit Pappmasken, roten Badeshorts und Rettungsbojen, Klavierschals, „Don’t Hassel the Hoff“-Shirts und Plakaten, pilgerten neben Hardcore-Hoff-Fans auch einige angetrunkene, feierwütige Trash-Liebhaber in die ÖVB-Arena. Im Foyer erwartete sie bereits das erste Highlight des Abend: K.I.T.T. Hasselhoffs sprechendes Auto aus „Knight Rider“ stand dort für Selfies bereit und entzückte vor allem die männlichen Konzertgänger.

Mit rund 15 Minuten Verspätung startete „The Hoff“ seine Show mit „Hey, We Wanna Rock the World“ und einem umjubelten „Hallo Bremen, wie geht’s?“. Es folgten Songs wie „Jump in My Car“, „Is Everybody Happy“, „Night Rocker“ oder auch „True Survivor“. Letzterer ist das Titellied des Films „Kung Fury“, welcher die trashigen Action-Filme der 80er parodiert. Passend zum Film nimmt auch der Entertainer sich und sein Schaffen nicht allzu ernst. Dass er sich selbst auf die Schippe nehmen kann, zeigte er unter anderem bei der Einleitung seines Songs „Hooked on a Feeling“. Dabei gab er zu, dass es sich damals um sein wohl schlechtestes Video überhaupt gehandelt habe. Als Beweis gab es das Video als Untermalung seiner Performance auf der Leinwand im Hintergrund.

Mit „Everybody Sunshine“ und „It’s a Real Good Feeling“ beendete David Hasselhoff zusammen mit seiner Band „United Four“ aus Oldenburg nach rund 45 Minuten den ersten Part seines Konzertes und gönnte sich eine kleine Verschnaufspause. Immerhin ist er mit seinen 65 Jahren nicht mehr der Jüngste.

Im Anschluss an die rund halbstündige Unterbrechung startete der Hoff seine Show im hinteren Teil der Halle, bevor er sich mit Hilfe einiger Security-Mitarbeiter den Weg durch die Menge Richtung Bühne bahnte. Während die Fans versuchten, ein Handyfoto oder einen Handschlag von ihm zu erhaschen, sang er die Ballade „This Is the Moment“ aus dem Musical „Jekyll and Hyde“. Auch die folgenden Lieder waren eher ruhig, sodass es das Publikum des komplett bestuhlten Events wieder auf die Sitze zog.

Spätestens bei den Cover-Songs „Country roads“ und „Sweet Caroline“ riss es die Menge aber wieder von den Stühlen. Einige begannen zu schunkeln, andere stimmten sogar eine Polonaise an und feierten ihr Jugendidol in vollen Zügen. Bei „I’m always here“ zeigte sich der Entertainer im Baywatch-Outfit mit roter Boje, schließlich handelt es sich bei dem Lied von Jimi Jamison um den Titelsong der Kultserie „Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu“, einem Meilenstein in Hasselhoffs Karriere.

Weiter ging es mit den 90er-Gassenhauern „Crazy for you“ und „Do the limbo dance“, bevor der 65-Jährige im Duett mit einer Background-Sängerin auf deutsch „Wir zwei allein“ anstimmte. Seine Verbundenheit mit Deutschland zeigte sich im Laufe der Show immer wieder. So auch bei den letzten zwei Stücken des Abends: Bei „Heroes“ von David Bowie wurden historische Bilder vom Fall der Berliner Mauer eingespielt. Wenig später folgten weitere Szenen aus Berlin, als der Hoff in blinkender Lederjacke seinen bekanntesten Hit aller Zeiten anstimmte: „Looking for freedom“. Der Höhepunkt einer rund zweistündigen Show. Die Begeisterung des Publikums konnte Hasselhoff nur zurückgeben: „I love you more than words can say“. Da machte es den meisten wohl auch sicher nichts mehr aus, dass er Bremen mit Berlin verwechselte („Berlin, I’ll be back“)…