Am vergangenen Freitag feierte das GOP Varieté-Theater Bremen die Premiere der neuen Show „Elektro – Ein artistisches Konzert“.

Im Vorfeld der Show informierte Direktor Philipp Peiniger die anwesenden Pressevertreter über die aktuellen Entwicklungen im Zuge der COVID-19-Pandemie. Die umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen – Abstände zwischen den Tischen von 1,50 m, ein durch Richtungspfeile gekennzeichnetes Gängesystem im Zuschauersaal und die Unterteilung dessen mittels Plexiglasscheiben – seien von allen Beteiligten gut aufgenommen und umgesetzt worden. Circa 10.000 Gäste seien seit der Zwangspause im GOP zu Besuch gewesen. Diese Zahl erscheine zwar zunächst recht hoch, entspräche aber der Besucheranzahl, die die Show sonst innerhalb eines Monats besuchen würde. Trotz der Umstände zeigte sich Herr Peiniger optimistisch und verkündete, dass bis Ende Dezember alles fest geplant sei. Im Anschluss gab der Regisseur der Show, Knut Gminder, Einblicke in die Entstehung von ELEKTRO. Bei der Show handle es sich um eine „bereits bestehende“, die vor 2 Jahren Weltpremiere in Essen feierte und nun im fünften GOP-Theater gezeigt werde. Gminder und Peiniger freuten sich gemeinsam, dass auch alle internationalen Künstler*innen gesund und von Reisebeschränkungen unbehelligt anreisen konnten.

ELEKTRO ist anders als andere Varieté-Shows, das wird den Zuschauer*innen vom ersten Moment an klar. Es gibt keine Geschichte, keinen direkten roten Faden, der durch eine Story führt und keine kleinen Episoden, die sich an einander reihen. Der Mittelpunkt ist die Musik und der Clou, dass alles, was auf der Bühne gehört wird – mit Ausnahme der Musik beim Abschlussapplaus – von den Künstler*innen direkt auf der Bühne live gesungen, gespielt und produziert wird. Sie verwandeln Bewegung in Klänge und Melodien in Lichtbilder. Manch eine*r wird dies vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig finden und wir können uns vorstellen, dass gerade ältere Menschen die ein oder andere Stelle als etwas zu laut und grell empfinden könnten. Wenn man es jedoch schafft, offen für diese neuartige Erfahrung zu bleiben, wird man einen sehr unterhaltsamen Abend erleben und den Saal auf jeden Fall mit einem Lächeln im Gesicht verlassen.

Trotz all der fetten Beats und tollen Lichteffekten lohnt es sich unserer Meinung nach doch vor allem auf die leisen „Zwischentöne“ zu achten. So haben uns die Ringe der finnischen Hula Hoop-Künstlerin Annika Hakala nicht dann am stärksten beeindruckt, als sie an ihrem Körper entlangwirbelten, sondern als sie in der Luft zu schweben schienen. Sängerin Julie Wolff hat uns mit ihrer wunderbaren Powerstimme vor allem bei Adeles „Love in the dark“ verzaubert und im Spiel mit Phil Os so sehr Gänsehaut verursacht, dass wir fast verpasst hätten, wie dieser während seiner Balljonglage mit einem Schlüsselbund das Hi-Hat-Becken des Stückes spielte. Definitiv ein Highlight! Mit ihrer koketten Art brachte uns besonders die Britin Nadia Lumley in den Zwischensequenzen immer wieder herzhaft zum Lachen – für uns übrigens der heimliche Star der Show. Bei Trapez-Künstlerin und Kontorsionistin (Schlangenfrau) Samira Reddmann hielten wir hingegen stets gespannt den Atem an, wenn sie in der Luft und am Boden ihr Können zeigte. Robin Witt dagegen brachte uns vor allem mit seiner dynamischen Pole-Akrobatik zum Staunen. Abgerundet und zusammengehalten wurde die ganze Show durch den wunderbaren Sounddesigner Stachy.DJ – vielen sicherlich noch bekannt als Mitglied der legendären Hamburger Hip-Hop-Formation Fischmob – der zu dem noch eine gehörige Portion nordischen Charme mit einbrachte. Zudem gefiel uns besonders, dass die Künstler*innen mit ihren Darbietungen nicht nur wie ein Puzzleteil ins andere griffen, sich gegenseitig ergänzten und unterstützten, sondern auch wie eine große, harmonische Familie wirkten. Alles in allem eine wirklich tolle und sehenswerte Show.

Darüber hinaus möchten wir noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass schon allein das 3-Gänge-Menü vor der Show sowie der überaus freundliche Service einen Besuch im GOP Varieté-Theater Bremen wert sind.  

Unser Fazit: ELEKTRO ist laut, bunt und teilweise schrill, ein Feuerwerk aus fetten Beats und knalligen Lichtinstallationen. Wirklich verzaubert haben uns aber die leisen Zwischentöne – und genau diese Kombination macht ELEKTRO zu einer perfekten Mischung für Jung und Alt.

„Elektro“ im GOP Varieté-Theater Bremen

Ticketinformationen

Eintrittskarten sind ab 36 Euro erhältlich, ein 3-Gänge-Menü im Varieté-Saal vor der Show für 19,50 Euro. Kinder bis einschließlich 14 Jahre erhalten 50% Rabatt, Schüler, Studenten und Freiwilligendienstleistende bis einschließlich 27 Jahre mit gültigem Ausweis 25%, mittwochs sogar 50% Rabatt auf den Ticketpreis (Mittwoch = Studententag).

Weitere Informationen und Buchungen bekommt ihr unter Tel. 0421 – 89 89 89 89, beim Kartenvorverkauf im GOP Varieté-Theater und im GOP Ticketshop in der Bremer Innenstadt (Pelzerstr. 4-5) sowie online unter www.variete.de.

Showtime & Ticketpreise

„Elektro“ könnt ihr bis zum 25. Oktober 2020 im GOP Bremen erleben. Showtime ist immer von Mittwoch bis Sonntag.

  • Mittwoch um 20 Uhr – Tickets: 36 Euro
  • Donnerstag um 20 Uhr – Tickets: 36 Euro
  • Freitag um 20 Uhr – Tickets: 41 Euro
  • Samstag um 18 und 21 Uhr – Tickets: 41 Euro
  • Sonntag um 14 Uhr und 17 Uhr – Tickets: 36 Euro

Sommerferienangebot – Kids für Nix

Ein Kinderlachen ist Gold wert! Das macht sich das GOP Bremen zum Motto und verlängert das beliebte Ferienaktion „Kids für Nix“. Bis zum Ende der Herbstferien, also bis zum 25. Oktober, ist je ein Kind (bis einschließlich 14 Jahren) in Begleitung eines regulär zahlenden Erwachsenden in die aktuelle Show eingeladen. Die Kombination mit anderen Aktionen und eine Anrechnung auf bereits gebuchte Tickets sind nicht möglich. Gültig ist das Sommer-Special an allen Showtagen außer samstags und nach Verfügbarkeit.

Auf Wunsch kann der Showbesuch mit einem 3-Gänge-Menü kombiniert werden, das vor der Show am Platz im Theatersaal serviert wird. Für die kleinen Gäste gibt es ein spezielles Kindermenü.