19 Uhr, ÖVB-Arena Bremen: „Der Milla legt auf“. Der Milla, das ist DJ Thomilla, Urgestein der Stuttgarter Hip-Hop-Szene und seit mehr als 20 Jahren enger Freund des Hauptacts heute Abend: den Fantastischen Vier. Das Set ist – von oldskool bis aktuell – genau so bunt gemischt wie das Publikum: Mittvierziger-Männergruppen, viele Familien, Fast-Noch-Jugendliche und alles dazwischen.

Eine Stunde später: Mit fallendem Vorhang und Riesenknall starten die Fantastischen Vier auf ihrer „Captain Fantastic“-Tour mit gleichnamigem Song in ihren Abend. Von Beginn an bringen die vier Stuttgarter Jungs die fast ausverkaufte ÖVB-Arena zum Kochen. Fast ausverkauft – und Rekordbesucherzahl bei einem Konzert der Fantas in Bremen! Kein Wunder, denn in 30 gemeinsamen Jahren auf der Bühne produzierten Smudo, Thomas D., Michi Beck und And.Ypsilon jede Menge Hits. Davon spielen sie an diesem Abend insgesamt 36, teilweise in Medleys verpackt.

Dass die Vier sich auf ihrem Erfolg nicht ausruhen und auch kein Stillstand in Sicht ist, zeigen sie mit neuen Tracks wie „Aller Anfang ist Yeah“, „Endzeitstimmung“ und „Tunnel“ von ihrem aktuellen Album. Dennoch darf der musikalische Querschnitt durch die letzten drei Jahrzehnte Bandgeschichte nicht fehlen: „MfG“, „Danke“, „Pipis und Popos“ und „Gebt uns ruhig die Schuld“ sind nur ein paar der Songs, die sie im Tour-Programm haben. Aber klar ist auch: Alle warten auf die Hits der ersten Fanta-Stunde – und bekommen sie auch. „Die Da!?!“, „Sie ist weg“ und „Tag am Meer“ werden vom begeisterten Publikum textsicher mitgerappt.

Dann wird vorerst Schluss gemacht: Die vier Hip-Hopper schmettern mit Clueso auf der Leinwand ihren Top-Hit „Zusammen“. Anschließend Verabschiedung, verlassene Bühne, Licht aus. Die Fantas wären allerdings nicht die Fantas, wenn sie nicht noch einmal mit gewaltigen Klängen zurückkämen. Mit dem Moduland.Y-Skit eröffnet And.Ypsilon in die Zugaben, darauf folgen „Hitisn“ und „Troy“. Und dann ist es wirklich vorbei.

Insgesamt ging es in den mehr als zwei Stunden vor allem um fantastische Musik in gelungenem Rahmen: Wenig Ansagen, feinster Sprechgesang, aufwändiger Bühnen- und Lichtaufbau, goldene Luftschlangen, dazu eine Menge Spaß und gute Laune. Ziemlich sicher ist: Bremen bleibt Fanta Vier auch weiterhin „Troy“.